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ZDF-info, NSU Privat: „Niemand sollte sich mehr sicher fühlen“

Juni 2015, Schloss Ermreuth

Am 3. Juni 2015 erreichte das ZDF mit der Filmcollage NSU Privat den vorläufigen Höhepunkt der Perversität politisch motivierter Hetze.

Damit jeder weiß, was Sache ist, wurde gleich zu Anfang der Hinweis auf die Geheimdienste als im Hintergrund wirkende Triebfedern von Dr. Martin Rettenberger in unmissverständlicher Weise klargestellt:

„Niemand sollte sich mehr sicher fühlen. Es gibt einen zwar anonymen, aber es gibt einen Jäger.“

Niemand ist vor der Verfolgung durch finstere Mächte sicher.

1

(Strotzt vor geistiger Gesundheit: Dr. Schreck)

Die an uns alle gerichtete Warnung ist eindeutig. Noch deutlicher kann man es nicht ausdrücken. Die anonyme Jagdgesellschaft bringt jeden zur Strecke, der es wagt, gegen den Strom zu schwimmen. Das ist die fürchterliche Botschaft.

Das ganze Filmmachwerk ist abscheulich geschmacklos. Die zu einer billigen Collage zusammengeklitterten Fragmente stammen aus der untersten Schublade journalistischer Geschmacklosigkeiten. Die so oft beschworene Unantastbarkeit der Würde des Menschen wird zur Hure herabgewürdigt.

Wer hat der Journaille die vom polizeilichen Erkennungsdienst, unter Zwang von Beate Zschäpe gefertigten Bilder zugänglich gemacht? Wie pervers muss man sein, um sich an der Peinlichkeit dieser Aufnahmen ergötzen zu können? Beate Zschäpe muss sich vor der Polizeikamera auf Kommando drehen und wenden. Sie ist sichtlich dem Weinen nahe. Oh wie herrlich! Soll sie doch heulen die Nazi-Hexe!

Niemand denkt daran, dass sie noch immer, auch jetzt noch, ja besonders jetzt, nachdem sich die Wahrheit langsam herausschält, als unschuldig zu gelten hat.

Die Frau ist ja so böse! Man muss sich einmal die Gemeinheit vorstellen! Sie hat ihren Haushalt tipp topp in Ordnung gehalten. Nur so war es möglich, zehn Personen, einen nach dem anderen abzumurksen.

Und natürlich müssen die von der Staatsanwaltschaft erhobenen Schuldvorwürfe zum hunderttausendsten Male erläutert werden. Davon, dass bisher nichts von alle dem bewiesen werden konnte, und wohl auch nie bewiesen werden kann, ist nicht die Rede. Gerade so, als gäbe es das Gebot der Unschuldsvermutung überhaupt nicht.

Mit dem Filmbeitrag: „NSU Privat“ dokumentiert das ZDF den absoluten Tiefstand der Rechtsstaatlichkeit. Es ist eine Schande.

2

(Auf der Höhe seiner reproduktiven Gesundheit: Pfarrer Funke)

Unfähig, die Peinlichkeit ihrer Auftritte zu erkennen und ohne etwas von Bedeutung beitragen zu können, drängen sich, neben den weniger bekannten Trittbrettfahrern vor allem die bekannten, mit akademischen Titeln behängten Nazi-Jäger und Quellen-Sammler Prof. Dr. Hajo Funke und Dr. Rainer Fromm ins Bild.

Fromm schleppt einen vermummten Zeugen an, von dem man nicht weiß, ob er die Zschäpe jemals von weitem gesehen hat, und lässt ihn ein Persönlichkeitsbild von Beate Zschäpe entwerfen. Er selber sagt Gott sei Dank nichts dazu. Danach darf er, ein Klemmbrett in den Händen haltend, auf freiem Feld bedeutungsvoll in die Gegend blicken. Zu sagen hat er nichts – aber er durfte dabei sein.

Prof. Dr. Hajo Funke redet wiedermal wie so oft über Leute die er nie kennengelernt hat. Von denen er nur weiß, was die von ihm fleißig gesammelten Zeitungs- und Antifa-Quellen hergeben. Er redet von einer verschworenen Gemeinschaft. Wen meint er damit? Das Trio Zschäpe, Mundlos und Böhnhardt? Oder das vermutete „Nazi-Netzwerk“, das man seit Jahren emsig sucht und nicht finden kann?

Natürlich kann man bei dem Trio davon ausgehen, dass es eine Lebensgemeinschaft mit fester gegenseitiger persönlicher Bindung gewesen ist. Man kann es durchaus eine verschworene Gemeinschaft nennen, aber ist das eine Familie nicht auch? Feste persönliche Bindungen sind jedenfalls kein auf verbrecherische Neigungen deutendes Merkmal. Damit kann man die fehlenden Beweise nicht ersetzen.

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(Fleischgewordene, gesunde Ethik: Rainer Fromm)

Funke redet von einer zum Teil sexuell getönten Gemeinschaft mit hoher Innenbindung. Überhaupt scheint das Sexualleben der WG aus der Frühlingsstraße von größtem Interesse zu sein. Auch im Gerichtsverfahren geht es doch kaum noch um etwas anderes als die Frage, ob Beate Zschäpe in der Dreierbeziehung dominant war oder nicht? Sollte es nicht vollkommen egal sein, ob sie lieber oben oder unten lag? Ob sie ihren Freunden gleichzeitig oder hintereinander freundliche Dienste leistete? Die Beziehungen waren zum Teil sexuell getönt? Wie sind denn die Beziehungen anderer Leute getönt? Und wie steht es um Hajo Funkes Beziehungen? Hat er überhaupt welche? Und wenn ja, sind die asexuell? Oder wenigstens teilweise sexuell getönt?

Und dann tritt noch ein weiterer, als bekannter Psychologe gepriesener Schwätzer auf. Ich habe von dem noch nie etwas gehört. Nach dem was er an pseudopsychologischem Geschwafel, schon sprachlich kaum verständlich daher genuschelt hat, will man auch nie wieder etwas von ihm hören.  

Fazit:

Die Betrachtung der ZDF Produktion „NSU Privat“ lässt in jedem normal empfindenden Menschen unweigerlich Ekelgefühle aufsteigen.

 

(Ein Beitrag von Karl Heinz Hoffmann; Bildgestaltung und Bildunterschriften von der Redaktion)