Sauberer Akademiker: Die Irrtümer des Rainer Fromm
Juli 2015, Schloss Ermreuth
Den Doktortitel hat sich Rainer Fromm in seiner Dissertation von 1998, die er als „Beitrag zur Geschichte des europäischen Rechtsextremismus verstanden wissen will, erworben. Es wimmelt darin von Unrichtigkeiten.
Um den Rahmen eines Blog-Beitrages nicht zu sprengen, habe ich hier nur einige wenige, im Zusammenhang mit dem Oktoberfestattentat stehende Beispiele angeführt:
Auf Seite 242 schreibt Fromm:
„Fakt ist, dass zahlreiche WSG-Leute zu Terroristen werden. (…)“
Das ist falsch. Tatsächlich wurde nur ein Mitglied der Wehrsportgruppe Hoffman, beeinflusst von der Hepp-Kexel-Gruppe, zum Terroristen.
Das WSG Mitglied Uwe Behrend hat zwar als Einzeltäter aus eigenem Antrieb und Entschluss ein Attentat verübt, kann aber nicht als Terrorist bezeichnet werden, weil er nicht wenigstens mit zwei weiteren Personen im Tatzusammenhang und nicht mit der Absicht, weitere Gewalttaten zu verüben, gehandelt hat. Um von Terrorismus sprechen zu können, muss wenigstens ein Zusammenschluss von drei Personen vorliegen, die sich mit dem Ziel, kontinuierlich Verbrechen gegen das Leben zu begehen, zusammen geschlossen haben. Das war nicht der Fall. Â
Seite 17:
„(…) Kapitel 8 diskutiert die Beteiligung der WSG (…) am Oktoberfestattentat, sowie am Anschlag auf den Hauptbahnhof von Bologna. (…)“
Mit diesem Hinweis versucht Fromm auf unsaubere Weise Stimmung zu machen. Ich nenne es unsauber, weil Fromm ganz genau wusste, dass die „Bologna-Verdächtigungen“ bereits beweisfähig widerlegt waren. Er wusste ganz genau, dass der Verdacht vom italienischen Geheimdienst in die Welt gesetzt worden war.
„(…) Forstmeister Heinz Lembke. Er wird in Zeitungsberichten als Scharnier zwischen der WSG Hoffmann und Manfred Röder betrachtet. (…)“
„Der Hinweis kommt von dem inhaftierten Mitglied der „Deutschen Aktionsgruppen“ Raimund Hörnle (…)“
Fromm spricht in unzulässiger Weise von einer angeblichen Verbindung zwischen der WSG Hoffmann und Manfred Röder sowie Heinz Lemke. Dabei bezieht er sich auf Raimund Hörnle.
Unzulässig deshalb, weil er für diese absolut falsche Unterstellung, außer einem Hinweis von Hörnle, keine Belege bringen kann.
Die Sache ist deswegen grotesk, weil mir Hörnle völlig unbekannt war. Wer auch immer dieser Raimund Hörnle gewesen sein mag, er hat jedenfalls eine Aussage gemacht, die er nicht verantworten konnte. Mit Manfred Röder hat mich nichts verbunden, weder ideologisch noch organisatorisch, Heinz Lemke kannte ich nicht. Noch nicht einmal dem Namen nach.
(Blitzsauberer Akademiker: Rainer Fromm)
Mit dem Hinweis auf Zeitungsberichte als Quelle versucht sich Fromm der Verantwortung für die Verbreitung der Unrichtigkeiten zu entziehen. Das ist inakzeptabel, denn es wäre seine Pflicht gewesen, die Quellen zu verifizieren.
Wer eine wissenschaftliche Arbeit abliefern will, muss bei der Bearbeitung des Sujets auch wissenschaftlich vorgehen. Er muss seine Quellen verifizieren. Fromm hat das unterlassen. Das Ergebnis ist entsprechend. Seine Dissertation ist keine seriöse wissenschaftliche Arbeit, sondern nur billiger Journalismus. Â
Mit den in Rainer Fromms Doktorarbeit angehäuften Irrtümern bin ich noch lange nicht fertig. Ich werde mich damit noch weiter und umfangreicher auseinandersetzen.
(Ein Beitrag von Karl Heinz Hoffmann; Bildgestaltung und Bildunterschriften von der Redaktion)
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