Andreas Förster: Beim NSU verdroschen, beim Oktoberfest kurz davor
April 2015, Hauptstadt der BRD
Manches ist vorhersehbar im Journalismus, und alle sehen es voraus: Wo es was zu fressen gibt, da läuft der brotlos gewordene Journalist hin. Andreas Förster schreibt jetzt über das Oktoberfestattentat.
(Der kleingewerbliche Desinformant und Denunziant Andreas Förster)
Es ist die V-Leute-Nummer, die durchsichtig suggerierte Verdachtskulisse, mit der er schon beim NSU brotlos geworden ist. Mit der er verdroschen worden ist. Es wird einem schwarz vor Augen bei dem Geschmiere. Und er sei gewarnt: So viele „rechte Terroranschläge“ gibt es nicht, dass er nach dieser Eskapade jemals wieder ein Bein auf die Erde kriegen könnte.
Für die Leser, die Försters Masche nicht kennen: Er verwendet offizielle Hetzvokabeln und verbindet diese mit einer Art impressionistischem politischen Kleister. Dieser Kleister besteht aus Informationen, die er systematisch aus dem Zusammenhang reißt und absichtlich falsch deutet, so dass der Eindruck entsteht, die offizielle Sicht der Dinge sei wahr, obwohl der Autor furchtbar kritisch ist; und der Verfassungsschutz habe vielleicht etwas vom Treiben der bösen Rechtsterroristen gewusst.
Andreas Förster ist ein Schmierer, ein schludernder Handwerker der Desinformation.
„Fast 35 Jahre nach dem verheerenden Bombenanschlag auf das Münchener Oktoberfest hält die Bundesregierung noch immer Informationen zum Umfeld des bei dem Attentat getöteten Rechtsterroristen zurück. Dies betrifft insbesondere Akten zu V-Leuten und Kontaktpersonen von Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst.“
Die Idee von den „V-Leuten im Umfeld des Trios“, wie es beim NSU heißt, überträgt Förster einfach auf das Oktoberfestattentat. Weniger aus Denkfaulheit, das auch, aber vor allem aus dem Bestreben heraus, auch bei diesem Verbrechen die Schuld von Menschen zu behaupten, denen bis heute nichts nachgewiesen ist. Wo es ein „Umfeld“ gibt, da gibt es in der Mitte die schwarze Spinne des Rechtsterrorismus, so die Suggestion.
Im weiteren Verlauf des Artikels wird Förster tatsächlich von V-Leuten reden, allerdings lässt sich sehr leicht nachweisen, dass diese nicht zum Umfeld von Köhler gehört haben können. Seit es Google gibt, muss eine solche Schmiererei halt dadurch abgesichert werden, dass man die Namen dieser V-Leute nicht nennt. Der Leser soll schließlich nicht etwa schon während der Lektüre herausfinden, dass die betreffenden V-Leute gar nicht zum Umfeld Köhlers gehört haben sondern nur zur Umfeld-Fantasie von Journalisten und Politikern.
Förster schwafelt dann ein wenig von Stasiakten, um die ganze Sache geheimnisvoll zu machen und verweist auf die angeblichen Aufklärungsbestrebungen der Grünen und der Linken:
„Die Bundestags-Fraktionen der Grünen und Linken hatten in den vergangenen Jahren wiederholt Anfragen an die Bundesregierung gerichtet, in denen es auch um das Agieren von Geheimdienstagenten in der Umgebung des Attentäters Gundolf Köhler ging. Die Regierung blockte dies jedoch stets mit der Begründung ab, dass die Offenlegung solcher Informationen das Wohl des Bundes oder eines Landes gefährden könne.“
Der lügnerische Atem verrät sich hier in dem kleinen Adverb „auch“; damit meldet sich schüchtern das Gewissen des Autors, dass es ja in den Anfragen im Grunde um etwas anderes gegangen sein mag. Tatsächlich kann es nämlich nicht um das Agieren von Geheimdienstagenten (Literaturagenten werden es nicht gewesen sein; die hätten höchstens um Förster agieren können) im Umfeld Köhlers gegangen sein, weil es solche Agenten im Wissen Försters gar nicht gegeben hat.
Wer sollen diese Agenten gewesen sein?
Da Förster nichts darüber weiß, nichts darüber wissen kann, und wohl auch deshalb, weil das tatsächliche Agieren von Geheimdienstagenten in Köhlers Umgebung Agenten betreffen mag, deren Handeln ganz und gar nicht in das Weltbild Försters passt, muss der Autor diese Geheimdienstagenten erschaffen. Er muss sie sich mit aller Gewalt aus den Fingern saugen, koste es, was es wolle. Und er wendet dazu seine üblichen Tricks an.
Diese Tricks laufen darauf hinaus, dort, wo es ans Eingemachte geht, etwas zu erfinden, das er an die Stelle der tabuisierten Wirklichkeit setzen kann, und das dann, weil es eben erfunden ist, ins Nichts führen muss. Förster beschreitet also absichtlich Holzwege; und um diesen den Geruch der „heißen Spur“ zu verleihen, versorgt er die Leser mit politisch wirksamer Stimmung. Dieser Stimmungs-Fusel wird aus Informationen zusammengemantscht, die vollkommen irrelevant sind.
Um sich zunächst vor Entdeckung zu schützen, drückt sich Förster so unklar wie möglich aus:
„Nach der deutschen Wiedervereinigung waren umfangreiche Aktenbestände der Stasi, die mindestens vier Inoffizielle Mitarbeiter (IM) in der Wehrsportgruppe und ihrem Umfeld betrafen, an Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt zur Auswertung übergeben worden. Dem Protokoll einer Sitzung des Innenausschusses des Bundestages vom 19. Juni 1991 zufolge handelte es sich insgesamt um mehr als 30 Bände mit Spitzelberichten. Mindestens zwei dieser Stasi-IM waren seinerzeit auch nachweislich V-Leute des Verfassungsschutzes, bei einem Dritten gibt es entsprechende Hinweise.“
Das imaginäre Umfeld des so genannten Attentäters Köhler wird selbstverständlich ohne jedes Argument mit der WSG identifiziert; wie es sich für einen kleinen Verdachtsjournalisten und linken Konformisten gehört. Dass Köhler Mitglied der WSG war, ist selbstverständlich eine Lüge.
Was war nun also mit den Spitzeln im Umfeld des so genannten Attentäters? Förster spricht von IM als heißen Kandidaten, die sich nunmehr auch bloß im Umfeld der WSG befunden haben können. Angesichts der Tatsache, dass die WSG zeitweise mehrere hundert Mitglieder hatte, eine phantastische Erweiterung des „Täterumfelds“, zumal der „Täter“ gar nicht Mitglied der WSG war. Aber es kommt noch dicker.
„Zu den Spitzeln und Kontaktpartnern der Stasi in der rechten Szene der Bundesrepublik, die gleichzeitig als V-Leute für den Bundesverfassungsschutz arbeiteten, gehörte beispielsweise Peter W.. W., der 1975 als Kontaktadresse einer „Informationsstelle Bonn“ der Wehrsportgruppe Hoffmann firmierte, war vom Bundesverfassungsschutz 1969 als V-Mann „Werner“ angeworben worden. Die Stasi hatte ihn 1984 als IM „Römer“ verpflichtet.“
Nunmehr wächst also in der Suggestion des Autors das so genannte Umfeld des so genannten Täters auf die gesamte „rechte Szene“ der BRD an. Die Scheinspur, die Förster im Kontext des Oktoberfestattentats aufmacht, gewinnt damit enorm an Umfang, weniger an Bedeutung. Die Regierung soll die Stasiakten herausrücken, stammelt Förster zwischen den Zeilen, das gesamte rechte kapitalistische Ausland gehört zum Umfeld des Oktoberfestattentäters.
Damit es dann nicht ganz so beliebig wird, was es in Wirklichkeit natürlich schon wird, ist schließlich von einem „Peter W.“ die Rede. Dabei meint Förster natürlich Peter Weinmann, der innerhalb der WSG schnell als Spitzel und sogar als Doppelagent enttarnt worden ist, lange vor dem Oktoberfestattentat. Selbst unter der irrigen Annahme, die WSG könnte in das Attentat verstrickt gewesen sein, hätte Weinmann nichts zur Wahrheitsfindung beitragen können. Und zur Stasi kam er Jahre nach dem Attentat.
Förster erzählt von V-Leuten diverser Geheimdienste, die sogar innerhalb der Logik des Autors nichts zur Wahrheitsfindung beitragen können. Und das Täterumfeld um den angeblichen Täter, dem nichts nachgewiesen ist, hat sich auf die halbe BRD erweitert. Aber die Regierung soll die Akten herausgeben. Wer weiß, was der Verfassungsschutz weiß.
Sein Artikel endet dann in einer Mitleid erregenden Desorientierung, als ob der Autor aus Verzweiflung, auf das Zeilenhonorar angewiesen zu sein, noch schnell seine eigene Mutter verleumden hätte wollen und dann doch nur etwas Nichtssagendes, wie im Halbschlaf, hinrotzt.
Zusammenfassend lässt sich sagen:
Andreas Förster phantasiert, analog zum NSU-V-Leute-Umfeld Scheinspuren herbei und wendet dabei seine alten doofen Tricks an. Kern seines Anliegens ist es, die drängende Frage, welche „Geheimdienstagenten“, also staatlich berufenen Verbrecher, Köhler in den Wahnsinn eines solchen Anschlags hineingezogen haben, falsch zu beantworten und seine Leser mit einem politischen Impressionismus, der Gott und die Welt einbezieht, auf den Holzweg zu führen.
Der Desinformant Förster soll sich zum Oktoberfestattentat mit Artikeln zurückhalten. Jede Lüge, jede klebrige Collage wird an dieser Stelle gnadenlos zerrissen werden und man wird ihm auf Aktenbasis den Marsch blasen. Er sehe sich vor, der alte Schmierer.