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Angst und Entsetzen: NSU – Der Alptraum des Establishments

Oktober 2015, das Weltnetz, unendliche Weiten

Als ein schöner Ausdruck der allgemeinen Angst und der zersetzenden Unruhe, die das Establishment in den letzten Monaten ergriffen hat, ist gestern von der Lügenpresse ein Textchen publiziert worden. Dieses hat es in sich; es liefert einen so perfekten Ausdruck jener Angst, ein so klares Bild der Untergangs, das den Herrschenden vor Augen steht, dass unsereinem nur die Spucke wegbleiben kann.

Ein neuer NSU-Untersuchungsausschuss wird eingerichtet:

Alle vier Abgeordneten gehören nicht zu den Hardlinern ihrer Fraktionen. Alle vier stehen nicht im Verdacht, für Verschwörungstheorien anfällig zu sein. Deshalb ist es keine Spielerei oder Spinnerei, sondern eine ernste Angelegenheit, dass sich Petra Pau von der Linken, Irene Mihalic von den Grünen, Eva Högl von der SPD und Clemens Binninger von der CDU entschlossen haben, zur Aufklärung aller Hintergründe des NSU-Terrors noch mal gemeinsame Sache zu machen.

Es stehen also Leute nicht im Verdacht, Verschwörungstheoretiker zu sein; es sind keine Spielereien und Spinnereien die man vor hat. Heißt das, man wendet sich langsam dem zu, was nur die Spieler und Spinner, die Verschwörungstheoretiker machen? Ist es eine gar so ernste Angelegenheit, sich mit der Wahrheit zu beschäftigen? Oder nicht doch bloß Verschwörungstheorie?

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(Der christlich verklemmte Staatsschützer Binninger und seine drei Außerirdischen)

Und was will uns der Schmierer sagen, wenn ihm die Formulierung passiert, das parlamentarische Kleeblatt mache „gemeinsame Sache“? So etwas sagt man doch sonst nur, wenn Leute eine Schweinerei vor haben…

Dass es ausgerechnet diese vier sind, die sich die Taten, vor allem aber das Ende des NSU-Trios und die anschließenden Ermittlungsarbeiten ansehen möchten, dürfte in Sicherheitskreisen für erhebliche Unruhe sorgen. Denn: Wenn Mihalic, Pau, Högl und Binninger Zweifel haben an dem, was bisher bei der Aufklärung geleistet wurde, dann kann man das nicht irgendwelchen Verschwörern anlasten.

Das Ende des NSU-Trios! Das ist also die neue Sprachregelung. Nachdem jeder Depp begriffen hat, dass sich die beiden nicht erschossen haben sondern umgebracht worden sind, dringen die vier in gemeinsamer Sache zur Untersuchung des Endes der beiden durch. Und damit wir uns nicht falsch verstehen: So etwas kann man nicht irgendwelchen Verschwörern anlasten!

Was jetzt? Den Mord an den Uwes? Dass es jemand wagt, die Aufklärung eines offenkundigen Mordgeschehens zu fordern? Die Zweifel Binningers kann man nicht irgendwelchen Verschwörern anlasten, also nicht dem Arbeitskreis NSU?

Ich meine, doch!

Dem wird man es anlasten müssen, dass die vier zum finalen Vertuschungsschlag ausholen wollen, wenn auch nicht können. Und die Unruhe ist begründet, zumal sich der Arbeitskreis NSU ja nicht dazu verschworen hatte, die beiden Burschen aus Jena umzubringen, wie es in der dilettantischen Formulierung des SZ-Schmierers mitklingt.

Binninger betonte am Freitag zwar, dass der erste Ausschuss, der bis Herbst 2013 tagte, schon vieles aufgearbeitet habe. Deshalb würden sie nicht versuchen, diese Arbeit zu doppeln. Außerdem betonte der CDU-Politiker, dass er nicht unglücklich sein werde, wenn sich seine Zweifel ausräumen ließen.

Unglücklich wäre er nicht, das ist klar. Vielmehr glücklich, und erlöst. Nur wird ihm diese Erlösung nicht mehr gegönnt sein. Wenn er Glück hat, steht er als Lügner im Geschichtsbuch, als ein verklemmter, rot angelaufener Führer der Vertuschung, der Staatslüge. Wenn er Pech hat, sperrt man ihn noch zu Lebzeiten ein.

Welche Zweifel sind es nun, die unbedingt „ausgeräumt“ werden müssen, also was steht im Raum, das gar nicht ausgeräumt werden kann, und das „irgendwelche Verschwörer“ ihm wie eine Last an den Arsch gebunden haben?

So weiß man bis heute nicht genau, welcher Beamte wo die Tatwaffe der beiden Täter, jene Ceska 83, gefunden hat. Man weiß nicht, ob die sogenannte Auffindeposition fotografiert, also dokumentiert wurde. Man weiß nicht, warum die Waffe total verrostet war. Man weiß auch nicht, wann die Waffe kriminaltechnisch untersucht wurde.

Aha. Hervorhebungen überflüssig. Man musste es nur 2 Jahre lang beweisfähig ins Internet schmeißen, x Strafanzeigen stellen und ins Fernsehen steigen, damit der Herr Binninger geruht, es zur Kenntnis zu nehmen. Die genannten Tatsachen sind vom Arbeitskreis NSU mit der virtuellen Steinschleuder genau 84.371,4 Mal auf die Öffentlichkeit und das Establishment abgefeuert worden.

Jetzt ist es offenbar so weit:

Solche Fragen haben bei den Abgeordneten den Verdacht genährt, dass nach der Entdeckung des Trios am 4. November 2011 mindestens schlampig gearbeitet wurde. Dass sich dahinter auch noch andere Verdächtigungen verbergen könnten, vor allem mögliche Manipulationen, wollen die Abgeordneten fürs Erste nicht thematisieren.

Natürlich nicht, es soll ja verhindert werden, dass das rauskommt. Selten ist so etwas deutlicher in der Öffentlichkeit ausgesprochen worden; man wird alles versuchen, es unter der Decke zu halten. Aber das geht dort nicht mehr, wo es draußen ist.

Binninger erinnert nur daran, dass es auch 30 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat viele offene Fragen gebe, um die herum sich Mythen und verquere Theorien ranken. Genau dem wolle man mit dem Ausschuss vorbeugen.

Eine Angst kommt selten allein. Binninger steht in engem Kontakt zu den Lappen von der Bundesanwaltschaft, die die SOKO 26 als „vorbeugende Maßnahme“ gegen „irgendwelche Verschwörer“ (also uns) in Stellung gebracht haben. Die „verqueren Theorien“, deren Erwähnung an solcher Stelle bei einem angstfreien Politiker natürlich unterblieben wäre, werden dem Herrn Binninger und der Generalbundes-Sippschaft noch sauer aufstoßen, und Binninger weiß es genau.

Es ist kein hinterer Winkel seines Gewissens mehr, aus dem seine Angst kommt; er zeigt offene Panik, wie auch das Folgende zeigt:

Vor allem aber ist ihr Misstrauen geweckt worden, ob es sich bei der verheerenden Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds tatsächlich um die Taten allein jenes Trios handelt, das seither dafür verantwortlich gemacht wird. Ob Mihalic oder Pau, Binninger oder Högl – sie alle halten es für nahezu ausgeschlossen, dass das Trio auf sich alleine gestellt so lange im Verborgenen agieren konnte.

Naja, dass die Anklage in München Schrott ist, ist jetzt also Mainstream… Hauptstrom, wie der Nazi sagt. Man fragt sich, wie viel Geld am Ende dort von den Rechtsverdrehern zurückgezahlt werden muss, aber es wäre ungerecht: Auch den Journalisten gehört die Kohle abgenommen, ihre Eigentumswohnungen gepfändet, die Weiber zusätzlich vom Finanzamt um ihren Erb-Schmuck und die alten, noch „gut verzinsten“ Lebensversicherungen erleichtert. Billige Schminke von Drospa, Ladies vom Gerichtsreport… und das im Alter.

zob

(Herbert, auch genannt Horst, Diemer)

Schandrichter Götzl plus Beisitzer-Spießgesellen, Bundesanwälte und der ganze Jura-Tross auf Hartz IV, das ist klar. Man kommt aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Götzl, die zynische Fresse, aufs Amt. Hitlers leise Scheu davor, im Rattenkäfig durch Moskau geschleift zu werden ist nichts gegen die Heidenangst dieser Leute.

Wie endet es? Abseits der Satire?

Natürlich wissen die vier Abgeordneten, was sie damit auslösen. Deshalb hatten sie nach dem Ende des ersten Ausschusses vor zwei Jahren versucht, offene Fragen durch Briefe an das Bundeskriminalamt und den Generalbundesanwalt klären zu lassen.

Es endet mit der größten Unverschämtheit des Jahres. Wer hat was ausgelöst?

Wer hat denn die Briefe an die zuständigen Stellen geschrieben? Wer hat seinen Arsch riskiert, um die Herrschaften zur Rechenschaft zu ziehen?

Binninger und seine Begleiterinnen samt Pumuckl sicher nicht.

 

4 Gedanken zu „Angst und Entsetzen: NSU – Der Alptraum des Establishments“

  1. ich sagt:

    „das Ende des NSU-Trios“

    Könnte man das nicht auch so verstehen, dass nur durch den Tod der Uwes das Trio aufgelöst wurde? Würden die Uwes noch leben, gäbe es dieses Trio noch. Das es NIE gegeben hat.

    Der Text über der Rammlerin und dem Schmidtchen Schleicher ist geil.. wollen wir hoffen, dass es so kommt.

    Ich war widerlich „angetan“ als der Obermacker der Polizisten beim Gericht mit der Rammlerin flüsterte.

    Was bedeuten die roten Kreise? Scheinheiligkeit? Hat er in die Hose gepullert?

  2. Eine sehr schöne Beschreibung der Situation zur Lage des Zustands.

    Wen die Frau Pau eh schon am Schreiben der Briefe ist, sollte sie schnell noch eine Depesche ins Königreich der Lügen versenden, damit die dort von der jähen Wendung nicht überrascht sind. Sie müssen sich flugs auf die Suche nach Doppelmördern machen, sonst kommt ihnen Petra Pau mit der Aufklärung zuvor.

    Und beim Bosbach muß sie mal schriftlich anfragen, was diese G10-Maßnahme zum Ziel hat. Sie könnte mit dem Herrn prinzipiell auch zu Tisch gehen, aber letztlich sind die Wege im Reichstag so weit, daß sich Profis doch lieber Briefe schreiben.

  3. angler sagt:

    Dann lasst Euch mal gratulieren. Ein wichtiger Geländegewinn. Fein gemacht! Es geht ja nicht um den Spaß beim ans Bein pinkeln. Die viele Arbeit soll sich lohnen.
    Trotzdem bleibe ich gespannt, wie die Strolche planen, sich rauszuwinden.
    Und ja, ich möchte den Binninger auch eingesperrt sehen. Als Polizist sollte man wissen, wie hoch man pokern kann.

  4. Rudolf Brettschneider sagt:

    Da fehlt mir die Datenbasis, zu entscheiden, ob er in die Hose gepfeffert hat oder nicht. Das Stoßgebet sieht man ihm ja an

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