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Hass ohne Wirkung

1979, Lektüre der WSG-Zeitschrift „Kommando“

Immer werde ich den bedingungslosen Kampf um Ideale verstehen, denn ohne die Auflehnung gegen die sogenannten „Realitäten“ ist weiterer Fortschritt ganz allgemein ausgeschlossen.

Auch werde ich jederzeit zumindest ein bedingtes Verständnis für Aktionen aufbringen, die meinen eigenen Zielsetzungen feindlich gegenüberstehen. Wobei Verständnis keinesfalls mit Duldung verwechselt werden darf. Jeder politisch Handelnde muss letztlich seinen Zielen entgegenwirkende Kräfte zwangsläufig bekämpfen. Der eigentliche Motor praktischer, politischer Arbeit sollte jedoch immer die eigene politische Vorstellung mit moralisch einwandfreier Grundlage sein. Von dieser Grundeinstellung durchdrungen, erfüllt mich immer wieder eine, leider in diesem Lande allzuhäufig gewordene Erscheinung mit Entsetzen. Vornehmlich linke Gruppen, traurigerweise können rechte nicht ausgenommen werden, lassen den Kampf gegen andersdenkende Personen zum Antrieb und Daseinszweck ihrer selbst werden. Ihr Kampf richtet sich langst nicht mehr gegen eine unerwünschte oder verhasste Politik, sondern gegen Personen, deren politische Auffassung der eigenen zu widersprechen scheint.

Hass ohne Wirkung

Die soeben dargestellte Unsitte scheint immer mehr zum allgemeinen Prinzip des linken, außerparlamentarischen Personenkreises zu werden. Da werden Aktionsgemeinschaften gegründet und unterhalten, deren Initiatoren und Mitglieder sich mit nichts anderem beschäftigen, als politisch andersdenkende Personen auf Schritt und Tritt zu verfolgen, zu beobachten und dann in Auswertung ihrer Erkenntnisse gezielte Diffamierungskampagnen einzuleiten.

Höhepunkt im Leben solcher Aktionsgruppen ist dann die öffentliche Demonstration gegen denjenigen, den man sich von Anfang an als feindliche Zielscheibe ausgesucht hat.

Um das Phänomen dieser soeben beschriebenen, nahezu krankhaften Erscheinungsform am konkreten Beispiel aufzuzeigen, soll hier die sogenannte „Antifaschistische Aktionseinheit gegen die Wehrsportgruppe Hoffmann“ genannt werden.

Schon die eigene Namensgebung ist bezeichnend für diesen destruktiven Organisationstyp.

Macher und Drahtzieher sind maoistisch orientierte Kommunisten, die es jedoch nach bewährter Methode verstanden haben, eine Vielzahl Andersdenkender ihren Zwecken dienstbar zu machen.

Zur eigenen Tarnung besonders beliebte Zielpersonen sind solche, die in der Öffentlichkeit gutbürgerliches Ansehen und eine gewisse Geltung haben. So konnte man in der ultralinken Führungsspitze die offizielle Unterstützung durch die SPD-Landtagsabgeordnete Ursula Pausch-Gruber als besonderen Erfolg buchen.

(„Kommando“, Nr. 2, 1979)

 

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