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Knobloch, die Zweite: Versöhnen statt vertuschen

Schloss Ermreuth, Juli 2015

Man hört und staunt.

Wenn es um die Aufklärung des Oktoberfestattentates geht, findet es Charlotte Knobloch überflüssig, „die Vergangenheit immer wieder in den Vordergrund zu schieben.“

Sie meint, man müsse schauen, dass das Oktoberfest nicht mehr mit solchen Problemen belastet ist.

Warum wohl? Ist es deshalb, weil befürchtet werden muss, dass die wahren Täter und Drahtzieher des Massakers auf der Theresienwiese am Ende doch noch entlarvt werden?

Ahnt sie womöglich, dass etwas ans Licht kommen könnte, was für sie sehr schwer zu ertragen wäre?

Wer seine Finger im Spiel gehabt haben muss, ergibt sich neben zahlreichen anderen Indizien aus der Schnelligkeit der damaligen veröffentlichten Schuldzuweisung.

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(Der Spiegel, 6. Oktober 1980)

Kaum ein paar Tage nach dem Attentat wurde die Schuldzuweisung schon von den geheimdienstlich gesteuerten Medien, allen voran dem Spiegel vorgenommen. Die mit einem Hakenkreuz, als unheilvolle Erscheinung am Horizont, gezierte Titelseite des „Spiegel“ lässt den Zweck des Verbrechens erkennen. Blitzschnelle Schuldzuweisungen, unmittelbar nach einem Tötungsverbrechen sind ein sicheres Indiz für geheimdienstliche Tatbeteiligung.

Der Modus operandi ist immer der gleiche. Besonders deutlich fällt das im Zusammenhang mit der „NSU-Affäre“ ins Auge.    

Im Fall des Oktoberfestattentates ist die Rechnung nicht so aufgegangen wie man es haben wollte, weil sie ohne den Wirt gemacht wurde. König Zufall hat den Drahtziehern einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Nachdem nun die Generalbundesanwaltschaft bekennen musste, dass sich das wieder aufgenommene Ermittlungsverfahren nicht mehr gegen mich oder ehemalige WSG- Mitglieder richtet, weil sich kein Verdacht begründen lässt, ist die Sache nicht einfach nur politisch uninteressant geworden, sondern vielmehr mit der Gefahr der Entdeckung der wahren Schuldigen verbunden.  

Die Erklärung der Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde „abgeschlossene Dinge solle man auf sich beruhen lassen „lässt aufhorchen. Handelt es sich bei den Vorgängen im III. Reich nicht auch um „abgeschlossene Dinge?“

Sinngemäß meint Frau Knobloch, statt in der Vergangenheit immer wieder herum zu stochern, täte man besser daran, drängende aktuelle Themen an die Oberfläche zu bringen.

Was meint sie damit? Doch nicht etwa sowas wie die „israelische Siedlungspolitik?“

Recht hätte sie, wenn sie endlich für die vorbehaltlose Aussöhnung der deutschen Juden mit den Deutschen eintreten würde. Dieser dringend notwendigen Aussöhnung stehen Leute wie Frau Knobloch entgegen. Gebraucht würden Persönlichkeiten vom Format eines Daniel Barenboim. Juden und Deutsche brauchen psychotherapeutische Behandlung.

Am Ende dieser Behandlung müssen beide Tabula rasa machen, sonst geht das hässliche Gestänkere weiter bis zum Jüngsten Tag.

(Ein Beitrag von Karl Heinz Hoffmann)

 

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