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Quatsch für Mutter Helga: Haarsträubender Blödsinn zur WSG Ausland

Schloss Ermreuth, Ende August 2015

In seiner Dissertation zeichnet Rainer Fromm so manchen Lebensweg falsch nach. Dabei kommt es schon mal zu ehrverletzenden und das Persönlichkeitsrecht beeinträchtigenden Unterstellungen. Schwungvoll werden vollkommen unterschiedliche Persönlichkeiten in einen gemeinsamen Topf der Lebensweg-Beschreibung geworfen:

Ein Weg, der nicht selten bei der WSG oder der WSG-Ausland im Libanon endet. Beispielhaft steht dafür die Entwicklung der militanten Rechtsextremisten und Rechtsterroristen Kay-Uwe Bergmann, Dirk Betton, Steffen Dupper, Odfried Hepp und Michael Satorsky.

(Rainer Fromm, „Die Wehrsportgruppe Hoffmann“, S. 392)

Kai Uwe Bergmann hatte sich meines Wissens keiner terroristischen Aktivitäten schuldig gemacht. Zu dem Zeitpunkt als er in die Hepp-Gruppe eintrat, war diese zwar nationalsozialistisch, aber nicht terroristisch. Für Steffen Dupper gilt das Gleiche.

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(Keine Augen für die WSG Ausland: Rainer Fromm)

Dirk Betton ist mir vollkommen unbekannt. Er war jedenfalls niemals WSG Mitglied, und Michael Satorsky war nur in der abtrünnigen WSG des Nazi-Spinners Arndt Heinz Marx in Hessen (Chaussys „Sturm 7“) engagiert.

Was sagt Odfried Hepp dazu?

Kai-Uwe Bergmann und Steffen Dupper waren Rechtsextremisten, haben sich aber niemals an rechtsterroristischen Aktionen beteiligt und wurden auch niemals für solche verurteilt! Das gleiche gilt meines Wissens für Michael Satorsky. Zur Person Dirk Betton kann ich nichts sagen, da völlig unbekannt.

(Eidesstattliche Erklärung von Odfried Hepp)

Im Hinblick auf die WSG Ausland und deren vermeintliche Motivation überschlägt sich Fromm geradezu in Fehlangaben:

Im Juli 1980 fährt auch Odfried Hepp mit einigen Begleitern nach Koper und von dort aus in den Libanon. Hepp flieht damit vor deutschen Strafbehörden, die gegen ihn wegen des Verdachts auf „Bildung einer kriminellen Vereinigung“ ermitteln. … Hoffmann freut sich über die Verstärkung seiner neuen Truppe durch Hepp, den er im Juni 1980 das erste Mal trifft. … Von Hepp erhofft sich Hoffmann neonazistisches Rekrutierungspotential aus der Szene.

(Rainer Fromm, „Die Wehrsportgruppe Hoffmann“, S. 445)

Mir war zum Aufbau der Libanon-Gruppe jede personelle Verstärkung recht. Auf die Gesinnung kam es mir nicht an. Die Annahme, neonazistische Bewerber seien besonders willkommen gewesen, geht fehl.

Wieder fragen wir Odfried Hepp, und er antwortet uns:

Für den Herbst 1980 stand zwar wegen unserer neonazistischen Aktivitäten u.a. gegen mich (Hepp), Dupper und Bergmann die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Karlsruhe auf dem Programm. Dies war aber nicht der Grund, warum wir uns im Frühsommer 1980 dem Libanon-Projekt anschlossen. Vielmehr erhofften wir, nachdem die Schilderungen Hoffmanns keine konkreten Angaben enthielten, für uns eine neue Perspektive, unsere ideologischen Vorstellungen von einem „deutschen Befreiungskampf“ zu verwirklichen.

Schon vor der Teilnahme am Libanon-Projekt getätigte kritische Äußerungen seitens Hoffmann bezüglich unseres dogmatisch aufgefassten nationalsozialistischen Weltbildes nahmen wir nicht weiter ernst bzw. verdrängten diese Kritik, ganz erfüllt von einer gewissen Abenteuerlust und der Aussicht, endlich, wie wir glaubten, ungestört von deutschen Sicherheitsbehörden unseren „Befreiungskampf“, von dem wir träumten, in die Wege leiten zu können.

(Eidesstattliche Erklärung von Odfried Hepp)

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(Fahndungsplakat aus dem Jahr 1985; die WSG Ausland war schon 1981 aufgelöst worden und hatte mit den späteren Aktivitäten um Hepp nichts zu tun)

Bei der Auswertung von Zeugenaussagen ehemaliger Mitglieder der WSG Ausland macht es Fromm nicht besser; er pfuscht auf ganzer Linie:

Am 15.6.1981 melden sich Odfried Hepp, Peter Hamberger und Hans-Peter Fraas in der Deutschen Botschaft in Beirut. Alle drei machen umfangreiche Aussagen über Hoffmanns Libanon-Aktivität. Übereinstimmend bestätigen sie ihre Ausbildung im Guerillakampf. Hoffmann wollte demnach eine internationale Terroristengruppe aufbauen, mit dem Ziel, den bewaffneten Kampf gegen die Bundesrepublik aufzunehmen.

(Rainer Fromm, „Die Wehrsportgruppe Hoffmann“, S. 455)

Für die Behauptung „Hoffmann wollte demnach eine internationale Terroristengruppe aufbauen“ bleibt Rainer Fromm die obligatorische Quellenangabe schuldig. Jedenfalls ist diese Behauptung nachweislich falsch.

Oder, was sagen Sie, Herr Hepp?

Von mir (Hepp) stammen solche Behauptungen nicht!

Die diesbezüglichen Aussagen von Fraas und Hamberger stellten sich bei der Hauptverhandlung gegen Hoffmann in Nürnberg als nachweislich falsch, unglaubwürdig oder als von persönlichem Hass motiviert heraus.

(Eidesstattliche Erklärung von Odfried Hepp)

Natürlich fällt Fromm auch auf den Oktoberfestkasper Marx herein; alles andere wäre durchaus als Wunder zu werten gewesen. Es gehört schon fast zum guten Ton, diesen Mann mit seinen Unwahrheiten gewähren zu lassen:

Bezeichnend für das Misstrauen ist auch die Postkontrolle, die Hoffmann im Lager vornimmt. Beleg hierfür sind die Aussagen von Arnd-Heinz M. gegenüber dem Landeskriminalamt zu einem Briefwechsel zwischen Odfried Hepp und Frank Schubert.

(Rainer Fromm, „Die Wehrsportgruppe Hoffmann“, S. 465)

Die Behauptung, es seien bezüglich der Libanongruppe Postkontrollen durchgeführt worden ist unwahr. Der Postverkehr mit der Heimat war aus Gründen der Sicherheit für die gesamte Gruppe grundsätzlich verboten.

Und, was sagen Sie, Hepp?

Aus Sicherheitsgründen war ein Briefwechsel zwischen Mitgliedern der Gruppe in Beirut und Angehörigen oder Kameraden in Deutschland von vornherein nicht vorgesehen und meines Wissens auch von keinem Mitglied beabsichtigt oder versucht worden.

(Eidesstattliche Erklärung von Odfried Hepp)

Insgesamt ergibt sich bei Fromm für die Qualität der Auswertung des Materials zur WSG Ausland ein katastrophales Bild. Er geht oberflächlich vor, stellt ehrverletzende, unbewiesene und nachweislich falsche Behauptungen auf und folgt dem Blabla notorischer Lügner. Sechs, setzen.

(Eine Kolumne von Karl Heinz Hoffmann über die Mängel der Dissertation von Rainer Fromm; redaktionelle Bearbeitung, Bildgestaltung und Bildunterschriften von der Redaktion)

 

2 Gedanken zu „Quatsch für Mutter Helga: Haarsträubender Blödsinn zur WSG Ausland“

  1. Wie aus Insiderkreisen zu hören war, soll sich Dr. Rainer Fromm gewaltig über die unter dem Arbeitstitel „Quatsch für Mutter Helga“ veröffentlichten, seine Doktorarbeit betreffenden Teilstücke aus meinem Gesamtmanuskript „Die Irrtümer des Rainer Fromm“ geärgert haben. Was soll das erst werden wenn mein Gesamtwerk auf den Markt kommt?
    Wer Käse schreibt muss gewärtig sein, dass er ihn zu gegebener Zeit aufessen muss.
    Der große Rechtsextremisten-Befrager Rainer Fromm, hat sich ellenlang über mich verbreitet, aber wohlweislich vermieden mit mir zu reden. Das könnte immer noch geschehen. Ich bin gesprächsbereit. Besser wäre es allerdings wenn er seine Doktorarbeit unaufgefordert einstampft und freiwillig auf den Doktortitel verzichtet.
    Sollte er sich aber, woran ich nicht glaube, den Mut aufbringen sich einem Gespräch mit mir vor der Kamera zu stellen, dann hätte er ja die Möglichkeit sein pseudowissenschaftliches Machwerk zu verteidigen. Mir sollte es recht sein.

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