42 Stasi-Spitzel im Neonazibereich wissen auch nichts?
Vor einem halben Jahr fragte das Handelsblatt, ob die Hintermänner des Oktoberfest-Attentates via Stasi-Spitzeln zu ermitteln sein könnten:
Nach dem Zeitungsbericht hatte das Stasi-Ministerium unter Erich Mielke mindestens 42 IM unter westdeutschen Neonazis und in deren unmittelbarem Umfeld. Weitere fast 30 Rechtsextremisten seien als IM-Vorläufe registriert. Das bedeute, ihre Anwerbung als Spitzel sei vorbereitet worden. Hinzu seien noch vier weitere Informanten gekommen, die einen loseren Kontakt zum MfS unterhielten. Die meisten seien in den 80er Jahren angeworben worden. Zuständig gewesen sei die Hauptabteilung XXII, deren Aufgabe die Terrorabwehr war. Auch andere Stasi-Abteilungen des Ministeriums seien involviert gewesen, hieß es. So gehe aus den Akten hervor, dass ein Westagent der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA – zuständig für Auslandsspionage) Informationen über die militante Neonazi-Organisation „Wehrsportgruppe Hoffmann“ geliefert habe.
Die Akten über IM, die im rechten Spektrum agierten, könnten auch für aktuelle Ermittlungen der Bundesanwaltschaft zu Hinterleuten und Mittätern des Oktoberfestattentats von 1980 von Belang sein, schrieb das Blatt.
Sind aber offensichtlich keine Ergebnisse dabei herausgekommen?
(Hoffmann und Bekannte beim gemütlichen Zusammensein nach einer Vortragsveranstaltung, 1978)
Dieser Mann, ein Spitzel des Verfassungsschutzes, der sich Hoffmann offenbart hatte und damit auch für ihn tätig war, hatte sich zusätzlich von der Stasi anwerben lassen. Als „IM Kaufmann“ ist er seinen ehemaligen V-Mann-Führern des MfS bis heute in Erinnerung geblieben, wie Mails aus dem Jahr 2015 beweisen. Tatsächlich hat „IM Kaufmann“ Hoffmann nicht geschadet sondern munter als sein Doppelagent gewirkt, und sein Naheverhältnis zur Stasi tat keinem weh. http://oktoberfest.arbeitskreis-n.su/vom-umgang-mit-v-maennern-kleine-spitzelkunde-in-bildern/
Bei den STASI-Akten bzw. bei den Spitzeln scheint nichts zu gehen.
Bleibt nur die Klage vor dem BVerfG der Grünen und der Linken, angekündigt im Mai 2015:
- Die Linkspartei beteiligt sich an einer Klage der Grünen vor dem Bundesverfassungsgericht, die Zugang zu Informationen über V-Leute bringen soll.
- Mit der Klage soll die Bundesregierung verpflichtet werden, Erkenntnisse über das Oktoberfestattentat vor 35 Jahren herauszugeben.
Warum findet man dazu keine aktuellen Meldungen? Wurde die Klage etwa gar nicht eingereicht?