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Zerschlagen unerwünschter politischer Gruppen und deren geheimdienstlich geförderte Nachzüchtungen

März 2015, Schloss Ermreuth – Ein Beispiel für viele

Am 30. Januar 1980 wurde die, entgegen immer wiederkehrender Behauptungen ideologisch nicht gleichgeschaltete Wehrsportgruppe Hoffmann durch ministeriellen Erlass nach dem Vereinsgesetz wegen angeblich verfassungsfeindlicher Bestrebungen verboten. Die Eröffnung der Verbotsverfügung war mit einem, nur an meiner Geistesgegenwart gescheiterten Versuch, mich durch eine Sturmgruppe der GSG 9 umzubringen und der Plünderung von Privateigentum verbunden.

Das Verbot wurde erlassen, weil das politische Establishment erkannt hatte, dass auf strafrechtlichem Gebiet nichts mehr zu holen war.

Die WSG hatte sich nach einer zwar rechtlich nicht vernünftig nachvollziehbaren, aber in der letzten Instanz erfolgten gerichtlichen Fehlentscheidung entschieden, auf das Tragen einer gleichartigen Kleidung in der Öffentlichkeit zu verzichten. Mit anderen Worten, das Verhalten der WSG hatte sich den Sachzwängen angepasst und bot seitdem keine juristische Angriffsfläche mehr.  

Die Erwartung, mich durch das Verbot mit Teilen der ehemaligen WSG in den Untergrund abdrängen zu können, erfüllte ich wohlweislich nicht, weil ich wusste, dass das in einer Sackgasse mit der Endstation Gefängnis enden würde. Ich hatte mich schon zwei Jahre vor dem Verbot entschlossen, die WSG-Organisation ersatzlos aufzugeben, um mich einer politischen Betätigung widmen zu können.

Das Ziel war damals die Einrichtung einer Partei-Aufbauorganisation, die fernab von allem Gestrigen, ein zukunftsorientiertes Programm propagieren sollte. Als ich im Jahr 1973 mit dem „Manifest zur Verwirklichung der rational pragmatischen Sozialhierarchie“ die Grundlagen einer für später vorgesehenen politischen Arbeit gelegt hatte, wusste ich, dass mir neben einem zukunftstauglichen Programm noch zwei wichtige Voraussetzungen fehlten. Nämlich ein beachtlicher Bekanntheitsgrad und eine zuverlässige Saalschutzorganisation. Zu Anfang des Jahres 1980 waren diese Voraussetzungen geschaffen. Ich war entschlossen, das Projekt „Wehrsportgruppe“ zu beenden, um mich frei und ungehindert dem Aufbau einer politischen Kaderorganisation widmen zu können.  

Dieses Vorhaben war natürlich den Geheimdiensten bekannt, deshalb mussten sie mir mit dem Organisationsverbot zuvorkommen, weil jede künftige politische Arbeit mit dem Hinweis auf die zuvor verbotene Organisation erschwert werden konnte. Den Gefallen, in den Untergrund abzudriften, habe ich meinen Widersachern nicht getan.

Nun sahen sich meine im Hintergrund wirkenden Gegner veranlasst, eine groß angelegte Intrige mit „finaler Endlösung“ vom Stapel zu lassen. Und ich gestehe, dass diese, sorgfältig bis ins letzte Detail geplante und ab dem Frühjahr 1980 zum Einsatz gebrachte Intrige verdammt gut gemacht war. Auf jeden Fall so gut, dass ich die Falle nicht erkennen konnte und zunächst auch prompt hineintappte, ihr aber gerade noch mit einigen Blessuren entkam, bevor sie planungsgemäß tödlich zuschnappen konnte. Die geheimdienstlich perfekt geplante Intrige wird in der nächsten Zeit noch ausführlich, nachvollziehbar dargelegt.

Vorab möchte ich einen Nebenkriegsschauplatz der geheimdienstlichen Bemühungen schildern. Dabei geht es nur nebenbei darum, aufzuzeigen, dass unsere Geheimdienste ungeliebte Organisationen, die sie auf Grund ihrer spezifischen Struktur zwar infiltrieren, aber nicht zersetzen oder gar lenken können, mittels Lenkung der höchsten politischen Instanzen juristisch ausschalten.

Das war bei der WSG der Fall.

Weil sie auf Grund der militärischen Struktur von außen nicht lenkbar, vor allem aber, weil eine politisch-ideologische Einflussnahme wegen fehlender ideologischer Betätigung in der Organisation nicht möglich war, musste sie durch ministeriellen Erlass stillgelegt und damit an der weiteren Entfaltung gehindert werden.

Andererseits waren natürlich jene, nur im rein äußeren Erscheinungsbild WSG-ähnliche, aber letztendlich doch trotz deren Hinwendung zum Nationalsozialismus und stets behaupteter Ablehnung der Demokratie, in ihrem Eigenleben mehr oder weniger demokratisch agierende und daher von außen lenkbare Gruppen als Blitzableiter und ständige Zielscheibe staatlicher Verfolgungsmaßnahmen aus der Sicht des politischen Establishments erwünscht, ja geradezu notwendig.

Die Folge war, wie uns auch die im Rahmen der NSU-Affäre gewonnene Erkenntnisse zeigen, geheimdienstlich aufgebaute Neuzüchtungen.

(Ein Gastbeitrag von Karl Heinz Hoffmann)

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